Die zu den Antioxidantien zählenden sekundären Pflanzenstoffe unterstützen unseren Körper nicht nur tatkräftig im Kampf gegen freie Radikale und verborgene Entzündungen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass Carotinoide, Polyphenole und Co. durch ihre Wirkung, einen wichtigen und notwendigen Beitrag zum Erhalt unserer Gesundheit leisten.
Die wichtigsten sekundären Pflanzenstoffe
Es gibt eine Vielzahl bioaktiver Stoffe, die einen Einfluss auf die Stoffwechselprozesse in unserem Körper haben. Zu den wichtigsten, zurzeit bekannten sekundären Pflanzenstoffe, gehören:
- Carotinoide
- Polyphenole
- Phyotoöstrogene
- Sulforaphan
- Curcumin
- Resveratrol
- EGCG (grüner Tee)
Sekundäre Pflanzenstoffe und ihre Wirkung
Die ursprüngliche Aufgabe von sekundären Pflanzenstoffen besteht darin, durch unterschiedliche Wirkweisen alles abzuwehren, was einer Pflanze schaden könnte. Sie nutzen dabei verschiedene Möglichkeiten wie die Bildung von Abwehrgiften, Duft- oder Farbstoffen, manchmal auch von aromatischen Substanzen.
Und es sind genau diese bioaktiven Antioxidantien, die unseren Organismus effektiv bei seiner Arbeit unterstützen und beeinflussen dadurch sehr positiv:
- die Arbeit des Immunsystems
- Darmgesundheit
- Metabolisches Syndrom (Kombination aus erhöhten Blutzucker-, Blutdruck-
werten und Übergewicht mit zu viel Bauchfett) - Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems
- Entzündungsreaktionen
- die Abwehr von Krebserkrankungen
- Erkrankungen im neurologischen Bereich
- das Entgiften von Fremdstoffen
Die Bioverfügbarkeit von sekundären Pflanzenstoffen ist sehr unterschiedlich. Je besser der Organismus die Stoffe über eine gesunde basische Ernährung oder ein natürliches Nahrungsergänzungsmittel (NEM) aufnehmen kann, desto besser ist ihre jeweilige Wirkung.
Sekundäre Pflanzenstoffe und freie Radikale
Als besonders wichtig ist die starke antioxidative Wirkung von sekundären Pflanzenstoffen hervorzuheben sowie ihre hervorragende Leistung als Fänger von freien Radikalen.
Unser Organismus profitiert durch diesen Beitrag, den die Antioxidantien dadurch bei der Reduzierung von Entzündungsprozessen im Organismus leisten und ist deshalb nicht hoch genug einzuschätzen.
Sekundäre Pflanzenstoffe: Carotinoide
Carotinoide sind Farbstoffe, die in der Pflanzenwelt weit verbreitet sind. Uns allen sehr gut bekannt ist das in orangen und gelben Gemüse- und Obstsorten enthaltene Alpha-Carotin. Das Beta-Carotin finden wir im Gegensatz dazu hauptsächlich in grünem Blattgemüse, verschiedenen Gemüsesorten, reichlich in Algen und wiederum in gelben und orangen Obstsorten.
Wichtige Quellen sind Kohl, Spinat, Möhren, Paprika, Orangen, Tomaten und besonders hochkonzentriert finden wir Carotinoide in verschiedenen Algensorten wie Spirulina, Chlorella oder in Form von Astaxanthin aus der grünen Mikroalge Haematococcus pluvialis.
Es sind in besonderem Maße diese Carotinoide, die sich äußerst günstig auf entzündliche Prozesse auswirken, weil sie in der Lage sind, diese entscheidend zu verlangsamen.
Sekundäre Pflanzenstoffe: Polyphenole
Zu den Polyphenolen zählen Flavone in Kräutern, Flavanone in Zitrusfrüchten und Phenolsäuren in Kaffee und Tee. Wir finden Flavonole in Beeren, Äpfeln, in Tee (Cystustee aus Cistus incanus) und im Kakao.
Die ebenfalls zu den Polyphenolen gehörenden Anthozyane stellt uns die Natur in rotem und violettem Gemüse zur Verfügung. Im Obst wurde dieser Farbstoff in höherer Konzentration in Blaubeeren und Aroniabeeren von Wissenschaftlern festgestellt.
Sekundäre Pflanzenstoffe: Phytoöstrogene
Besonders reichlich ist der sekundäre Pflanzenstoff, der sich günstig auf den weiblichen Hormonhaushalt auswirkt, in Sojapflanzen, Rotklee und der Yamswurzel und zu finden. Es sind die Isoflavone in Rotklee und Co., die bei den unterschiedlichen Wechseljahresbeschwerden als natürliche Hormonersatztherapie eingesetzt werden.
Bei der Auswahl der Sojaprodukte sollte berücksichtigt werden, dass es sich bei der verwendeten Pflanze nicht um sogenanntes Gen-Soja handelt. Die Auswirkung von gentechnisch veränderten Sojabohnen auf den menschlichen Organismus ist letztendlich noch nicht abschließend geklärt.
Sekundäre Pflanzenstoffe: Resveratrol
In höherer Konzentration ist Resveratrol in Weintrauben und dort hauptsächlich in der Haut zu finden. Eine besonders hohe Menge weist Rotwein durch die Maischegärung auf.
Dem bioaktiven Stoff wird ebenfalls eine wertvolle Unterstützung im Kampf gegen verborgene Entzündungen und freie Radikale in unserem Organismus zugeschrieben.
Sekundäre Pflanzenstoffe: Sulforaphan
Das UniversitätsKlinikum in Heidelberg beschäftigte sich intensiv in seinen Studien mit dem sekundären Pflanzenstoff Sulforaphan, der aus der Pflanzenfamilie der Kreuzblütler stammt. Hochwertige Vertreter dieses Stoffes sind hauptsächlich in Broccoli nachgewiesen worden, in unterschiedlicher Konzentration in allen Kohlsorten, einigen Kräutern wie Meerrettich oder Rucola, in Raps und Senf.
In den experimentellen Studien der Universitätsklinik konnte festgestellt werden, dass eine Ernährung, die reich an Sulforaphan ist, „der Anreicherung von Tumorstammzellen entgegenwirkt und daher bei Patienten das Tumorwachstum verlangsamen könnte“.
Sekundäre Pflanzenstoffe: Curcumin
Die aus der Familie der Ingwergewächse stammende Kurkuma (Curcuma longa) wird für das Herstellen von Currypulver und auch als natürlicher Farbstoff verwendet. In der ayurvedischen Naturmedizin ist der in dem Gewächs enthaltene sekundäre Pflanzenstoff Curcumin häufiger im Einsatz.
Bei entzündlichen Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis wird die Anwendung durch die enzymhemmende und antioxidative Wirkung empfohlen. Im Gegensatz zur Bioverfügbarkeit von Algen, ist diese bei Curcumin leider deutlich eingeschränkt.
Sekundäre Pflanzenstoffe: EGCG (grüner Tee)
Schwarzer und grüner Tee werden aus den Blättern der gleichen Teepflanze (Camellia sinensis) gewonnen. Da die Verarbeitung der Blätter sehr unterschiedlich ist, behält der grüne Tee weit mehr wertvolle Antioxidantien, während die meisten wertvollen Enzyme des schwarzen Tees zerstört wurden.
Der grüne Tee bleibt reich an Polyphenolen, die unser Immunsystem stärken. Besonders die Flavonoide sind weiter Bestandteile, wie zum Beispiel der sekundäre Pflanzenstoff Epigallocatechingallat oder kurz EGCG.